Kyokushi teki eros: Renka 1974

Filmkopien wurden und werden in erster Linie hergestellt, um projiziert zu werden. Heute gibt es jedoch viele Kopien, die auf Lagerregalen unbeachtet bleiben und in Vergessenheit geraten. Nur eine geringe Anzahl erhält die Chance, in digitaler Form wieder in Erscheinung zu treten. Film ist ein Material, das sich ständig verändert. In Archiven wird diese Veränderung mit Zustandsberichten dokumentiert. Manchmal kann die Begegnung zwischen dem Prüfer und der Filmkopie ein Gefühl der Offenbarung hervorrufen. In der Reihe „Condition Report“ möchte der Filmemacher Juan González seine eigenen Entdeckungsmomente während seiner Arbeit als Kopienprüfer des Arsenals teilen. Im Mittelpunkt steht dieses Mal Kazuo Haras KYOKUSHI TEKI EROS: RENKA 1974. Der Film zeigt die angespannte Beziehung zwischen dem Filmemacher und seiner Ex-Frau, der radikalen Feministin Miyuki Takeda. Hara begleitet sie in ihrem Kampf um Freiheit innerhalb der Strukturen der japanischen Gesellschaft und darüber hinaus. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion. (Juan González)